24.10.2020 20:00 – THEATER SPIELART E.V.

Foto Camus-Produktion 2016

Plattdeutsches Theater.

Ein unwirklicher Ort, ein Raum, der bessere Tage gesehen hat, mit abgewetzten und schäbig anmutenden Möbelstücken, ohne Fenster, ohne Spiegel und ohne Tageslicht. Nur eine von der Decke herabhängende Lampe leuchtet den Raum aus. Strom scheint es im Überfluss zu geben, das künstliche Licht aber beleuchtet das Geschehen ständig und ist nicht abzuschalten.

Das ist sie nun, die Endstation für Gregor, Ines und Stella, die sich zu Lebzeiten nie begegnet und nach ihrem Tod auf ewig in diesen Raum verbannt sein werden. Unentrinnbar, auf sich selbst verwiesen, fristen sie ihr Dasein, sind einander alles und nichts. Das ist die Hölle. Hier benötigt man keinen Schlaf, der Erholung und Vergessen schenken könnte. Zum ständigen Wachsein verdammt, bleibt nur die Beschäftigung mit sich selbst und den anderen. Gefangen an diesem unwirklichen Ort, festgelegt im Blick des anderen, in einem Bild, das dein Gegenüber sich von dir macht: Das ist der Nährboden zur Unaufrichtigkeit, zur Täuschung des anderen, der unwiderstehlichen Versuchung, dem anderen gegenüber eine durch und durch verlogene Rolle vorzuspielen.

In dieser völligen Abhängigkeit vom anderen wird jeder für jeden zum Peiniger. Ein Teufel ist in dieser Hölle nicht nötig.

Ausweglos wird diese Situation aber erst durch die Anwesenheit eines Dritten, gegen den es kein Bündnis geben und der jede Zweierbeziehung durch seinen Blick zerstören kann.

und der Komödie „ My Name is Peggy“ mit Inske Albers-Willberger